Die Ernährung
Nach einer Herztransplantation ist besonders während der ersten sechs Monate auf die strikte Einhaltung bestimmter Vorgaben bei der Ernährung zu achten. Es ist aber längst nicht alles verboten was schmeckt und es gibt Menschen, die aufgrund einer speziellen Erkrankung, dauerhaft wesentlich mehr Abstriche bei der Essensauswahl hinnehmen müssen.

Diese Ernährungsvorgaben für HTX-Patienten beruhen im wesentlichen auf die medikamentöse Immunsuppression. Auch hier geht es um die Verhinderung möglicher Infektionen durch Lebensmittel oder daran haftender Bakterien etc.

In aller Regel gilt zumindest für das erste Halbjahr:

Alles was nicht gekocht, gegart oder
geschält werden kann, ist zu meiden.

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Die Auswahl an geeigneten Lebensmitteln für HTX- Patienten erfolgt unter zwei Aspekten: Der eine Aspekt beinhaltet die Infektionsgefahr, der andere berücksichtigt eine möglichst cholesterinfreie Ernährung. Ohne Kenntnisse von Einzelheiten und Hintergründe für ein derartiges Ernährungsverhalten, könnte man ganz einfach auch sagen:

Verhalte dich so, wie es der gesunde Menschenverstand empfiehlt.

Meide alles das, was schon ‘gesunde’ Menschen zur Vorsicht walten lassen sollte.

Sei dabei aber noch um einiges restriktiver!


Es gilt, die Aufnahme von Krankheitserregern mit der Nahrung zu vermeiden, da sich das reduzierte Immunsystem nicht gegen solche Eindringliche wehren kann. Deshalb gehört auch ein besonderes Augenmerk der Hygiene in der Küche, bei der Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln.

Grundsätzlich sind rohe von gegarten Lebensmitteln gründlichst zu trennen.

Nach der Verarbeitung von rohem Fisch oder Fleisch sind alle dabei benutzten Geräte und Werkzeug äußerst gründlich zu reinigen bevor diese für andere Arbeitsgänge benutzt werden.

Es sollten keine Arbeitsbretter aus Holz benutzt werden. Am besten nur solche, die mit hohen Spültemperaturen (Spülmaschine) gereinigt werden und in denen sich keine Bakterien einnisten können -z.B. aus Glas.

Regelmäßig sollte die Arbeitsfläche in der Küche gereinigt werden (Desinfektionsmittel oder auch mittels einer Essig- Wasser-Lösung).

Wenn nach einiger Zeit auch wieder einmal ein Rohkostsalat den Speiseplan bereichern soll, bitte auf keinen Fall Fertigmischungen verwenden (hohe Anzahl an Keimen, Bakterien). Frischen Salat gründlichst waschen, am besten dabei auf Leitungswasser verzichten. Entweder in der Apotheke entkeimtes Wasser kaufen oder Tropfen für die Entkeimung von Leitungswasser (wie sie z.B. auf Reisen nach Südeuropa, Asien oder auch von Campern benutzt werden).

Fleisch und Fisch ist nur völlig durchgegart zu verzehren.

Auf den Verzehr von bestimmten Nüssen und Pistazien ist wegen der darauf haftenden Pilze zu verzichten.

Schimmelkäse ist grundsätzlich verboten.

Räucherware sollte, wenn überhaupt, nur dann gegessen werden, wenn sicher ist, dass die Räuchertemperatur mindestens 70° C betrug.

Alles was mit rohen Eiern hergestellt wurde ist dringend zu meiden (frische Mayonnaise, Tiramisu ..). Hier besteht jederzeit die Gefahr sich mit Bakterien zu infizieren. Eine Salmonellen-Erkrankung ist an sich schon schlimm genug, bei immunsupprimierten Patienten kommt noch die Gefahr hinzu, dass die Medikamenteneinnahme nicht mehr wirkt (wg. Erbrechen u. Durchfall) und die Immunsuppression absinkt.

Darüber hinaus sind HTX-Patienten sicher gut beraten, wenn sie versuchen auf Dauer ihren Weg zu finden und ihrer inneren Stimme zu folgen. Kein Mensch ist wie der andere, jeder Organismus reagiert unterschiedlich. Was dem einen bekommt, kann dem anderen großen Schaden zufügen. Deshalb sollte sich jeder an seinen Erfahrungen ausrichten. Auch wenn zum Beispiel ein anderer Patient davon berichtet, was er alles macht und zu sich nimmt. Der verträgt es dann nun einmal und das ist in Ordnung, aber noch lange kein Grund dafür risikoreiche Selbstexperimente durchzuführen. Falscher Ehrgeiz lohnt sich nicht! Und Sushi oder Halbgegartes muss man sicher auch nicht unbedingt haben, oder?

Die Einnahme von Kräutern und/oder pflanzlichen Wirkstoffen, pur oder in Form von Pillen oder Säften, ist zu meiden und wenn, sollte es nur in vorheriger Abstimmung mit dem zuständigen Transplantationszentrum erfolgen. Selbst wenn diese Kräuter als “extrem gesund” angepriesen werden. Entscheidend ist für HTX-Patienten nur eines: Die Möglichkeit von Wechselwirkung mit den immunsppressiven Medikamenten und deren gesundheitliche Folgen!

Zudem sollten nicht nur alle TX-Patienten die Finger von Kräutern asiatischer Herkunft lassen, es gilt auch für Nicht-Transplantierte. Sehr häufig sind diese mit giftigen, extrem gesundheitsschädlichen Schwermetallen belastet. Die Fach-Mediziner kennen hinreichend Fälle, in denen gesunde Menschen nach der Einnahme solcher Mittel sehr schwer erkrankten.

Alle obigen Empfehlungen sind nur Erfahrungswerte. Untersuchungen zu diesem Komplex gibt es keine. Wer würde sich dafür auch schon zur Verfügung stellen? Selbstverständlich gibt es darüber hinaus noch sehr viel mehr Empfehlungen, auf die wir an dieser Stelle aber nicht komplett eingehen können.


Da es zu diesem Bereich noch einiges mehr zu berichten gibt, ist beabsichtigt, dieses Thema noch weiter auszuarbeiten.


Herzansichten