Die Voraussetzung
Um für eine Organtransplantation in Betracht zu kommen, sind eindeutige Parameter festgelegt.

Im Falle einer anstehenden Herztransplantation bedeutet dies sehr häufig, dass das Herz der Patienten so schwach geworden ist, dass es fasst nicht mehr in der Lage ist, die lebensnotwendigen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Häufigste Diagnosen: “Dilatative Kardiomyopathie”. Das Leben für diese Menschen ist sehr qualvoll und die Lebensqualität nahe Null.

Oftmals sind diese nicht mehr im Stande sich eigenständig fortzubewegen. Eine ständige Atemnot beherrscht ihr Leben und lässt sie, wenn überhaupt, nur noch im Sitzen schlafen.

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Anderen Menschen stehen in der Entwicklung ihrer Herzerkrankung auf einer anderen Stufe. Objektiv betrachtet scheinen sie nicht ganz so stark betroffen. Für sie bedeutet es aber auch, sich nach ihrer Tagesform auszurichten, keine Belastungen auf sich zu nehmen und ständig auf der Hut zu sein, ihrem Herzen keinen weiteren Schaden zuzufügen. Das Herz ist bereits so stark geschädigt (z.B. wegen einer früheren Entzündung des Herzmuskels, nach einem  schweren Herzinfarkt oder aufgrund einer koronaren Gefäßerkrankung), dass es ständig zu einem Versagen des Organs kommen könnte. Als einen Zwischenschritt hilft einigen Patienten die Implantierung eines Defibrilators um den drohenden plötzlichen Herztod zu verhindern.

Um einzelnen Patienten eine Überlebenschance innerhalb der zum Teil sehr langen Wartezeit auf ein Spenderherz zu ermöglichen und eine akzeptable Lebensqualität zu erhalten, wird in geeigneten Fällen zur Überbrückung der Wartezeit ein Herz-Unterstützungssystem implantiert. Dieses System entlastet den geschädigten Herzmuskel und versorgt den Organismus mit einer ausreichenden Menge sauerstoffangereicherten Blutes.

Solche Systeme werden aber auch eingesetzt um erkrankter Herzmuskulatur eine Regeneration zu ermöglichen. Derartiges ist zum Beispiel dann angezeigt, wenn die Herzmuskelschwäche auf eine Entzündung des Herzmuskels zurückzuführen ist. Diese Form der Herzerkrankung tritt in den letzten Jahren immer häufiger auf und trifft auch junge Menschen. Eine Ursache dafür kann beispielsweise die Verschleppung einer Erkältung sein, wenn sich die betreffende Person wieder zu früh belastet und sich nicht die Zeit nimmt um diese richtig auszukurieren.

Kommt es dann nach einiger Zeit zu der gewünschten Erholung und Abheilung der Herzmuskelentzündung, kann das Unterstützungssystem wieder entfernt werden und die betreffende Person kann wieder ganz normal leben. In immer mehr Fällen ergibt es sich, dass anschließend völlig auf eine Transplantation verzichtet werden kann. Bleibt eine Heilung jedoch aus, hilft auch dann nur die Transplantation. Dazu muss der Patient nach vorangehenden umfangreichen Untersuchungen auf eine Empfängerliste, auch Warteliste genannt, für ein Spenderherz gesetzt werden.


Herzansichten